Anna Charlotte Kumpers widmet sich dem Umsetzungsverfahren unionsrechtlicher Richtlinien in nationales Recht. Am Beispiel von Deutschland und Frankreich befasst sie sich mit der in beiden Landern angestrebten Vermeidung der uberschiessenden Richtlinienumsetzung, dem sogenannten Gold-Plating, sowie mit den Beweggrunden fur eine "No-Gold-Plating-Politik". Sie arbeitet zunachst die in diesem Kontext verwendeten - meist negativ konnotierten - Begrifflichkeiten heraus. Danach nimmt sie die jeweiligen landesspezifischen Steuerungselemente in den Fokus, deren Anwendung die Umsetzungspraxis des "Gold-Plating" verhindern soll, und vergleicht sie hinsichtlich ihrer Bindungswirkung und Effektivitat. Abschliessend wurdigt die Verfasserin die Bestrebungen einer "No-Gold-Plating-Politik" anhand normativer Massstabe und greift dabei sowohl auf das primare und sekundare Unionsrecht als auch auf die nationalen Rechtsordnungen zuruck.